Alles auf Digital: MCB19 und re:publica stellen diesjähriges Programm vor

Gruppenfoto Pressekonferenz MCB19 und rp19

V.l.n.r.: Oben: Jeannine Koch (Direktorin re:publica), Alexandra Wolf (Programmleitung re:publica), Andreas Gebhard (Geschäftsführer & Gründer re:publica), Helge Jürgens (Geschäftsführer Medienboard Berlin-Brandenburg) und Louis Klamroth (Moderator MEDIA CONVENTION Berlin)
Unten: Daniel Budiman (Moderator MEDIA CONVENTION Berlin), Markus Beckedahl (Gründer re:publica), Prof. Dr. Dirk Böndel (Vorstand Stiftung Deutsches Technikmuseum), Dr. Anja Zimmer (Direktorin Medienanstalt Berlin-Brandenburg), Johnny Haeusler (Gründer re:publica) 

Das diesjährige Programm der MEDIA CONVENTION Berlin (#MCB19) und re:publica (#rp19) bietet den Besucher*innen erneut über 400 Sessions und Keynotes. Vom 6. bis 8. Mai 2019 treffen sich erneut die internationale digitale Szene, Vertreter*innen von Medienunternehmen, Netzpolitiker*innen und alle, die in Fragen der Medien- und Netzpolitik, Medienwirtschaft und Medientrends auf dem neuesten Stand sein, sich inspirieren lassen und austauschen möchten. Auf drei Bühnen, in über 60 Sessions präsentiert die #MCB19 ein vielfältiges, aktuelles Programm und weist mit dem diesjährigen Thema „Playing for Keeps: Jetzt wird’s ernst!“ auf die enormen wirtschaftlichen, regulatorischen und gesellschaftlichen Veränderungen hin, die die Digitalisierung mit sich bringt.

Zum Auftakt der MCB19 wird der Regierende Bürgermeister von Berlin, Michael Müller, ein Grußwort sprechen. In der anschließenden Eröffnungs-Keynote spricht Malu Dreyer, Ministerpräsidentin und Vorsitzende der Rundfunkkommission der Länder, über die Gestaltung der digitalen Gesellschaft, Werte und Demokratie im digitalen Zeitalter, Medienvielfalt und den Umgang mit marktstarken digitalen Plattformen.

Auch im Eröffnungs-Panel „Point of no Return - Going All In with Digital“ geht es um den digitalen Paradigmenwechsel und die Integration von digitalen Geschäftsfeldern als Bestandteil von Unternehmensstrategien. Alina Fichter (Newsguard) spricht mit Nadine Bilke (ZDFneo), Dr. Holger Enßlin (Sky Deutschland), Dan Maag (PANTALEON Films, PANTAFLIX) und Eun-Kyung Park (ProSiebenSat.1 Media SE) darüber, wie es gelingen kann, ein komplettes Unternehmen auf Digital umzustellen.

Wie in einer Post-Rundfunk-Ära Auffindbarkeit, Meinungsvielfalt und ein demokratischer Diskurs gesichert werden können, diskutiert Moderator Joachim Huber (Tagesspiegel) mit Staatssekretär Thomas Kralinski (Bevollmächtigter des Landes Brandenburg beim Bund),Patricia Schlesinger (Rundfunk Berlin-Brandenburg)Tobias Schmid (Landesanstalt für Medien NRW), Eva Flecken (Sky Deutschland) und Marie-Teresa Weber (Facebook Germany) in der Session „Ende einer Ära. Wenn aus Rundfunk Medien werden“Jan Penfrat (European Digital Rights) leitet das Panel mit seiner Keynote über neue EU-Richtlinien für Plattformen und Intermediäre ein.

Hinter die Kulissen von High-End-Serienproduktionen können die Besucher*innen der MCB in diesem Jahr erneut bei der Session „TV Made in Germany – Meet the Team“blicken. Mit dabei ist das Team der neuen VOX-Eigenproduktion „Das Wichtigste im Leben“, vertreten durch die Hauptdarsteller*innen Jürgen Vogel und Bettina Lamprecht,Hauke Bartel (VOX), Richard Kropf (Drehbuch), Laura Lackmann (Regie) und Lasse Scharpen (Bantry Bay). Außerdem begrüßt die MCB Hauptdarstellerin Mai Duong KieuLisa Blumenberg (Letterbox Filmproduktion), Caroline von Senden (ZDF Redaktion Fernsehspiel I) und Christian Zübert (Regie) vom Team „Bad Banks“ sowie das Team von „Die Neue Zeit“ mit der Hauptdarstellerin Anna Maria Mühe, Lars Kraume (Buch & Regie) und Thomas Kufus (Produzent).

Nutzerdaten als Wettbewerbsvorteil: Bundeskartellamtspräsident Andreas Mundt spricht im Panel „Big Tech im Check. Wettbewerb um Daten und Chancengleichheit im Netz“ über das Facebook-Verfahren und Daten als Marktmacht-Faktor. Mit Justus Haucap (Institute for Competition Economics), Dennis Kaben (Google Germany), Holger Enßlin (Sky Deutschland), Katharina de la Durantaye (Europa-Universität Viadrina) und Journalistin und Moderatorin Vera Linß geht es im Anschluss um Chancengleichheit und einen fairen Wettbewerb um Nutzerdaten.

Ein Fokus der diesjährigen MCB liegt auf dem Thema Podcast. In der zweiteiligen Session "The Golden Age of Podcasting" spricht Tobias Bauckhage (Creators Media, Los Angeles) zunächst mit Joel Lovell (Pineapple Media) über die Historie des aktuellen Podcast-Booms in den USA. In einer zweiten Session diskutiert er mit Nick Quah (Hot Pod Media, New York) über die wirtschaftliche Seite des derzeitigen Erfolgs von Podcasts in den Vereinigten Staaten.

Im Panel „Medien, Manipulation und Microtargeting. Wie Social Media den Wahlkampf mit politischer Werbung dominiert“ präsentiert Simon Hegelich (Technische Universität München) neben neuen Studienergebnissen zum Thema „Microtargeting in Deutschland und Europa“ auch ein Online-Tool, das Einblicke in Wahlkampfaktivitäten auf Facebook, Twitter & Co. ermöglicht. Im Anschluss diskutiert er mit Tabea Wilke (botswatch Technologies), Semjon Rens (Facebook Germany), Manon Metz (DIRK METZ Kommunikation), mabb-Direktorin Anja Zimmer und Journalist und Moderator Daniel Fiene darüber, wie politische Werbung in den sozialen Netzwerken umgesetzt wird und welche Herausforderungen sich für die Regulierung ergeben.
 
Wie man gute VR-Experiences entwickelt und welche Geschichten wirklich geeignet sind für immersives Storytelling stellen Sven Bliedung (Volucap), Sebastian Sylwan (Felix&Paul Studios) und Karim Ben Khelifa (The Enemy) in der Session „VR & AR: The Art of Immersive Storytelling“ vor.

„The new abnormal: Hate, Fakes, Mobbing. Wie machen wir das Netz zu einem besseren Ort?“ – Diese Frage stellt Moderatorin Nadine Kreutzer den Diskussionsteilnehmer*innen Alexandra Borchardt (University of Oxford), Teresa Bücker (Edition F), Markus Heidmeier (Kooperative Berlin) und Marco Holtz (Medienanstalt Berlin-Brandenburg), der in diesem Zusammenhang auch das Projekt „Verfolgen statt nur Löschen“ vorstellt.

Game Engines können mehr als Spiele: Schon längst werden sie in Industrie und Medienwirtschaft auch außerhalb des klassischen Gamings eingesetzt. Pascal Tonecker (Cryengine Enterprise Solutions), Andreas Suika (Unreal Engine Evangelist, Epic Games) und Thomas Bedenk (Exozet) stellen sich der Frage What’s in a Game? Spiel-Engines als Motor für Film, XR und Industrie“.

Wie müssen humanistische Plattformen aussehen, bei denen der Mensch im Mittelpunkt steht? Das beleuchtet Philosoph und Sozialwissenschaftler Joe Edelman in seiner Keynote zum Panel „Designing better platforms. Was nachhaltige, humanistische digitale Plattformen auszeichnet“. Moderator Daniel Budiman diskutiert anschließend mit Politikwissenschaftlerin Ingrid Schneider (Universität Hamburg), Philipp Otto (iRights.Lab) und Gesche Joost (Universität der Künste Berlin) über Werte und Prinzipien einer neuen Art von Plattform.

Wie weit müssen Sender und Produzenten im „War for Talents“ gehen? Die Frage danach, welche Arbeitsbedingungen Nachwuchstalente hinter der Kamera vorfinden sollten, um attraktiven, sinnvollen und diversen Content entwickeln und herstellen zu können, beleuchten Christian Rohde (UFA Fiction GmbH) und Grischa Böhmer (EPI, Winterclass – Serial Writing And Producing), Christine Tröstrum (Berlinale Talents) und Ben Gibson (dffb Serial Eyes und Next Wave) in der Session „Goldene Zeiten – aber wo ist der Nachwuchs?“.
 
Die MCB19 wird vom Medienboard Berlin-Brandenburg und von der Medienanstalt Berlin-Brandenburg veranstaltet. Medienboard-Geschäftsführer Helge Jürgens erklärt:
„Bei der Digitalisierung geht es nicht mehr um ein Zusatzgeschäft. Digitale Geschäftsmodelle werden immer mehr zum Kerngeschäft der klassischen Medienunternehmen, ob am Streaming-, Film- und TV-Markt oder bei den großen Social-Media- und Gaming-Plattformen. Auf der MCB19 diskutieren wir mit den Protagonisten*innen der Branche, wie hoch deren Einsätze sein müssen, um am Markt bestehen zu können.“

„Es wird ernst im Kampf um Medienvielfalt“, so mabb-Direktorin Anja Zimmer. „Auf der MCB19 diskutieren wir darüber, wie wir weiter in einer vielfältigen, demokratischen Gesellschaft leben können. Dafür braucht es zum Beispiel wirksame Mittel, um die Meinungsfreiheit zu schützen und gegen Hassbotschaften vorzugehen. Es bedarf regulatorischer Mechanismen, um diskriminierungsfreien Zugang und Auffindbarkeit von journalistischen Inhalten zu sichern. Und schließlich brauchen wir Förderung für lokale Medieninhalte und Journalisten, die lokale Nachrichten in ländlichen Räumen veröffentlichen.“