Kurzthese
Beschreibung
Die EU hat einen Aktionsplan gegen Desinformation veröffentlicht und will sich für die anstehende Europawahl wappnen. Zeitungen titeln weltweit über die Bedrohung durch Social Bots und Trollfarmen. Politische Entscheidungen, Wahlen und Abstimmungen sollen durch sie mitentschieden werden können? – #Trump #Brexit #Maidan #Macronleaks
Studien konnten zeigen, wie Desinformationskampagnen gezielt Influencer und Social Bots strategisch nutzen, um eine hohe Reichweite zu erzielen. Forscher erarbeiteten ein Tool zur Bot-Detektion und folgten damit der Frage „Bot or not?“ Doch das allein ist zu kurz gegriffen. Wenn es um Online-Kommunikation geht, stellt sich vor allem die Frage „legitim oder illegitim?“ Was heißt das?
Zur Erklärung betrachten wir einzelne Phänomene wie Trolle (nichtautomatisierte Profile), Social Bots (vollautomatisierte Profile) und deren Mischformen (halbautomatisierte Profile). Beispielhaft erläutern wir deren Gemeinsamkeiten und Unterschiede aus kommunikations- und rechtswissenschaftlicher Perspektive.
Die Erstellung gefälschter oder irreführender Accounts verstößt gegen die Nutzungsregeln von Twitter und Facebook. Online-Diskussionen – gemessen an Likes, Shares und Trends – können durch sie manipuliert werden. In diesem Sinne betreiben sowohl Trolle als auch Social Bots illegitime Kommunikation, die das Bild der öffentlichen Meinung verzerren können. Der Begriff „illegitime Kommunikation“ erleichtert es, relevante Konzepte wie Meinungs- und Informationsfreiheit, Kennzeichnungspflichten bzw. die Manipulation der Öffentlichkeit umfassender zu diskutieren. Letztendlich müssen wir uns alle – auch das Publikum – fragen: Was sind die Konsequenzen illegitimer Kommunikation und wie begegnen wir ihnen?
Speakers
- Wissenschaftlicher Mitarbeiter