Short thesis
Description
Brexit, die Präsidentenwahl und die Midterms in den USA sowie das Abtreibungs-Referendum in Irland sind nur einige Beispiele, bei denen massive politische Kampagnen über Social Media gefahren wurden. Dabei waren es nicht nur die Kandidaten und Beteiligten selbst, sondern alle möglichen Gruppen und Akteure, die dank der einfachen Buchungsprozesse und enormen Reichweite von Facebook, YouTube, Instagram und Co. ihre Botschaften verbreiteten. Während in Massenmedien klare Regeln für Wahlkämpfe und politische Werbung existieren, fehlt im Social Web meist die simpelste Transparenz: Wer hat für die Anzeige bezahlt? Wen hat sie erreicht und wurde überhaupt eine Anzeige geschaltet? Microtargeting erlaubt es, Werbung an kleinste Zielgruppen spezifisch auszuspielen und sie so direkt anzusprechen. Die internationalen und extrem einfachen Buchungssysteme der Plattformen wiederum erlauben Werbung für jedes Budget in jedem Land. So wird der (externen) Manipulation Tür und Tor geöffnet. Die fehlende Transparenz über Absender und Adressat machen es Aufsicht, Menschen und Medien umso schwerer festzustellen, was vor sich geht. Wie gelingt es eine Transparenz zu schaffen, wenn jede Botschaft nur an eine sehr spezielle Gruppe adressiert ist? Es bleibt oftmals nur die Nachbetrachtung und die Analyse: Wie wurden Wahlkämpfe und politische Entscheidungen genau beeinflusst? Welche neuen Strategien zeichnen sich ab? Was sind die Anreize der verschiedenen Akteure? Welche Interessen wurden mit der Beeinflussung verfolgt? Welche Regeln gelten für politische Werbung auf digitalen Plattformen in Deutschland? Sind die Regeln ausreichend?